Die Ausgangsposition ist denkbar schlecht!
Weltmeisterschaft 2018: Ausgeschieden! In der Gruppenphase! Als Letzter! Sang- und klanglos, wie man so schön sagt. Dabei war man doch als Titelverteidiger und als „The best never rest“ gestartet. Und dann die Europameisterschaft: Wieder ausgeschieden. Nations League: Auch nichts! Die anderen waren mal wieder besser, sie waren moderner, flexibler, schneller, wacher, weniger blockiert, lockerer, …
„Naja, haben es halt nicht anders verdient. Sind halt dicke Würste.“ (Wir im Finale)
Aber war der Fußball nicht schon immer ein Seismograf dafür, was im Lande vorgeht und gut oder eben schief läuft. Auch ohne Corona und ohne den Krieg gegen die Ukraine müssten wir konstatieren: Angeblich „ehrgeizige“ Klimaziele werden sowieso verfehlt, die Verkehrswende steht im Stau, die Bahn, unser Verkehrsmittel der Zukunft ist marode und hat aktuell 331 sogenannte „Langsamfahrstellen“, der Investitionsstau in Kommunen, Infrastruktur, Schulen und Hochschulen wächst usw. usw. Auf die Frage, was ist typisch deutsch, antworten Witzbolde inzwischen mit „das Funkloch“. Und überall werden wir strafversetzt und heruntergestuft. Nicht nur in der Weltrangliste des Fußballs.
„Es gibt nichts zu beschönigen. Wir sind alle weit unter unseren Möglichkeiten geblieben.“ (Jogi Löw)
Tausend Gründe also, sich Sorgen zu machen. Aber halt! 2022 kommt es darauf an. Weltmeisterschaft! Eine neue Chance! Da gilt es, „den Schalter umzulegen“ und da kommt „WIR IM FINALE“ gerade recht.
Natürlich widmet sich „WIR IM FINALE“ dem Fußball. Das Stück kümmert sich um Spielstände, Fouls, Steilpässe, Eckbälle, Taktiken, Auswechslungen, Tore, Fehlpässe und um die daraus resultierenden Euphorien und Frustrationen. Der Text beleuchtet Gemütslagen, Stagnationsbefindlichkeiten und Aufbruchssehnsüchte, es ist eine Partitur zur Lage der Nation. Im Stimmengewirr kommen die unterschiedlichsten Tonlagen zu Wort: Experten, selbsternannt oder ausgewiesen, mit ihren jeweiligen Coachingideen für Deutschland, Sportreporterpoesie, Kabinenpredigten, Elfmeterschützen und Fanverzweiflung. Der Anpfiff weckt Deutschland aus dem Schlaf. Jeder Schuss aufs Tor ist eine ballgewordene Kollektiverwartung mit ungewissem Ausgang. Es geht um alles und alle: Werden wir es schaffen, werden wir das Unschaffbare möglich machen?
WIR IM FINALE: Deutschland im Endspiel, natürlich wie immer gegen einen übermächtigen Gegner.
In der Inszenierung von TNT werden vier Darsteller*innen sich durch den Text von Marc Becker dribbeln. Sie nähern sich der gestellten Aufgabe mit heiligem Ernst. Nur so kann man sich gleichzeitig auch köstlich amüsieren.
Lieben Sie Fußball? O Ja O Nein
Hassen Sie Fußball O Ja O Nein
Ist Ihnen Fußball so was von egal? O Ja O Nein
Lieben Sie Theater O Ja O Nein
Wenn Sie eine dieser Fragen mit Ja beantwortet haben, dann kommen Sie unbedingt ins TNT zu WIR IM FINALE. Wenn Sie eine der Fragen mit Nein beantwortet haben, auch.