26

December
The Left Hand of The Dark
Ein Studienprojekt des BA Regie in Kooperation mit dem TNT Marburg und Studierenden der HTA
am 6. September um 18 Uhr, Eintritt frei
Hinweis: 75 Minuten vor der Vorstellung wird eine Tastführung angeboten. Der gesamte Abend ist mit Audiodeskription versehen.
Für gewöhnlich wird Theater als Schauraum verstanden und ein Publikum als sehend imaginiert, gar als Zuschauende definiert. Im Studienprojekt „The Left Hand of The Dark“ widmen sich die Studierenden der HTA (Hessische Theaterakademie) Strategien, sich der Bühne (auch) als Theaterhörende zuzuwenden und Formen der künstlerischen Audiodeskription zum Ausgangspunkt der szenischen Überlegungen zu machen. Wie kommuniziert sich ein Bühnengeschehen, wenn es nicht (nur) gesehen wird? Welche grundsätzlichen ästhetischen Möglichkeiten eröffnet die Grundannahme, dass Theater von Menschen mit und ohne Sehbehinderung wahrgenommen wird?
Das Studienprojekt „The Left Hand of The Dark“ lädt Studierende der Regie in Kooperation mit Studierenden der HTA ein, circa 30-minütige Projekte mit Mitteln der künstlerischen Audiodeskription zu entwickeln. Die Projekte werden am 6. September am TNT in Marburg präsentiert.
Moving Through Imperfect Time
Wo wird Zeit erzeugt? In unserem Körper oder anderswo? Empfinden wir sie erst, wenn sie uns stört oder wenn wir sie dehnen, stauchen, in ihr herumspringen?
An den Schnittstellen zwischen Körper, Zeit und Wahrnehmung stellt „Moving Through Imperfect Time“ Fragen nach der Beschreibbarkeit und dem Erleben von Bewegungen in einer Gesellschaft, die die Zeit mehrheitlich linear denkt. Wie kann der normative Fluss von Zeit und Bewegung aufgebrochen werden? Wir bringen persönliche Empfindungen, offene Audiodeskription und das Publikum zusammen, um Veränderungen in Fremd- und Eigenbeschreibungen zu beobachten.
Where is time produced? In our bodies or elsewhere? Are we only sensitive to it when it disturbs us or when we stretch it, compress it, take leaps?
At the intersection between the body, time and perception, “Moving Through Imperfect Times” raises questions about the possibility of describing and experiencing movement in a society that predominantly regards time as being linear. How can the normative flow of time and movement be challenged and disrupted? By bringing together personal perceptions, open audio description and the audience, we seek to observe changes in external and self-descriptions.
Von und mit: Adi Einecke, Anica Haubrich, Elisa Künast, Johanne Schröder, Rodrigo Andreolli de Campos, Sharon Jamila Hutchinson
Sprache: Deutsch und Englisch
Morgen ein weißes, rutschiges Volumen
Wir versuchen, medizinische Scans von anderen Körpern durch unseren eigenen nachzustellen und so eine spirituelle Verbindung zu diesen herzustellen. Wie können wir uns an einen Körper erinnern und mit ihm kommunizieren, der nur in medizinischen Aufzeichnungen existiert? Wie können wir einen nicht-sichtbaren Körper und vielleicht auch die Seele, die er einst beherbergte, durch eine von wissenschaftlichen Berichten geleitete physische Erkundung wieder besuchen? Gibt es eine poetische Verbindung zwischen unserer Gegenwart und medizinischen Dokumenten? In diesem Zwischenraum wollen wir tanzen, uns bewegen und den Geist unseres Geliebten heraufbeschwören.
Können die Bühne und der Akt der Darstellung uns helfen, unsere Trauer zu verarbeiten? Wie können Verlust und die Darstellung von Trauer eine zukunftsorientierte Perspektive fördern? Wie kann sie unser Verständnis des Lebens und unseres Platzes in der Welt vertiefen, anstatt Trauer als passiven Zustand zu betrachten?
By reenacting and representing the medical scans of another body through our own, we seek to explore a spiritual moment of connection. How can we recall and communicate with a body that exists only in medical records? How can we revisit an unseen body and, perhaps, the soul it once housed through a physical exploration guided by scientific reports?
Is there a poetic connection between our present and medical documents? In this in-between space, we want to dance,move, and evoke the spirit of our beloved.
Can the stage and the act of representation help us to process our grief? How can loss and the performance of grief foster a forward-thinking perspective? Instead of viewing grief as a passive state, how can it deepen our understanding of life and our place in the world?
Konzept und Performance: Nazanin Bahrami
Performance: Nazanin Bahrami und Nargess Behrouzian
Soundscape: Omid Mashhadi
Foto: Nargess Behrouzian
Sprache: Englisch und Deutsch

TEIRESIAS
In der Dunkelheit, im Wald und am Feuer treffen wir Teiresias. In der Antike galt Teiresias als blinder Seher und Prophet. Sonst Nebencharakter an der Seite verschiedener griechischer Helden, erzählt er hier seine Geschichte erstmals selbst.
Die Inszenierung verknüpft Musik, Theaterliteratur und Popkultur miteinander und untersucht dabei, wie unsere visuell zentrierte Kultur unsere Vorstellung von Blindheit prägt.
We meet Teiresias in the darkness, in the forest and by the fire. In ancient times, Teiresias was regarded as a blind seer and prophet. Otherwise a side character at the side of various Greek heroes, here he tells his own story for the first time.
The production combines music, theatre literature and pop culture and examines how our visually centred culture shapes our idea of blindness.
Von und mit: Julia Gudi, Annika Molke, Daniel Krimsky
Sprache: Deutsch
Bestecksprache
„Bestecksprache“ reflektiert ein jedem vertrautes Thema: Essen. Es werden drei Gerichte mit drei Geschichten serviert, die dokumentarisch von gesellschaftlich-kultureller und individueller Bedeutung von Kochen erzählen. Es wird live gekocht und das Publikum in eine Restaurant- und Küchenatmosphäre eingeladen.
„Bestecksprache“ reflects a topic that is familiar to everyone: food. Three dishes with three stories are served, documenting the social, cultural and individual significance of cooking. The food is cooked live and the audience is transported into a restaurant and kitchen atmosphere.
Konzept und Performance: Ramón Jeronimo Wirtz und Laura Krabes 
Performance: Marius Seidel und Lisa Sattler
Sprache: Deutsch