kinderkram: Eine PaarPerformance marks&schleker (Sigmaringen)
Das Duo marks&schleker tritt nicht nur im Theater, sondern auch im Alltag gemeinsam auf. Seit nunmehr 19 Jahren sind Silvie Marks und Johannes Schleker ein Paar und dabei bislang bewusst kinderlos geblieben. Doch jetzt, am Beginn ihrer 40er, wo die Zeit für die Familiengründung endgültig abläuft, stellen sich marks&schleker der Frage nach einem Leben mit oder ohne Kind ein letztes entscheidendes Mal – in Form einer Bühnenperformance.
In einem dekonstruktivistischen pas de deux durch die wundersame Welt der Familien- und Geschlechterrollenbilder untersuchen marks&schleker die Wechselwirkung von gesellschaftlichen Konventionen mit den eigenen Wünschen, Ängsten und Erwartungen. In szenischen Befragungen loten sie ihre jeweils eigene Haltung zur Kinderfrage aus, arbeiten sich an ihren eigenen Mutter- und Vaterbildern ab und daran, wie sich selbst zu ihnen verhalten möchten.
Zwischen Gesellschaftskörperballett, Fotos aus Familienalben und Briefen an ein Kind, das es vielleicht nie geben wird, liefert sich das Paar einen offenen Schlagabtausch mit dem Politischen im Privaten und untersucht mit aufrichtigem Humor ein so alltägliches wie zentrales Wirkungsfeld für Wertevorstellungen und Normalitätskonstruktionen. „kinderkram“ ist dokumentarisches Theater aus dem realen Leben – mal Paardialog, mal Gesellschaftsanalyse, mal poetisch, mal provokativ, mal humorvoll und absurd. Ein diskursives Kinderspiel zwischen szenischer Lesung und Kreuzverhör.
Konzeption, Produktionsleitung und Organisation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Bühne und Kostüm, Stückentwicklung und Texte, Dramaturgie, Inszenierung, Spiel und Musik: Silvie Marks und Johannes Schleker
Kinderkram von marks&schleker im TNT am So., 26. November um 17:00 Uhr
Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und der Stiftung Kulturlabor.
Über marks&schleker:
marks&schleker entwickeln seit 2010 Theaterproduktionen, Bühnentexte, Konzepte und Projektformate für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihre künstlerische Bandbreite reicht von großen Freilichtinszenierungen bis zur minimalistischen Soloperformance im Wohnzimmer. Die beiden Absolvent_innen der Hildesheimer „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis“ setzen sich in ihren künstlerischen Forschungsprozessen mit aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen und dem Spannungsverhältnis von Privatem und Politischem, Individuum und Gesellschaft auseinander. Dabei spielen sie insbesondere mit medialen und mediatisierten Erzählformen, Popularkultur sowie performativen Darstellungsstrategien. Mit Vorliebe arbeiten marks&schleker an der Schnittstelle von Theater und Alltag. In ihren Stückentwicklungen und szenischen Experimenten spielen sie mit der Grenze zwischen Realität und Fiktion und kombinieren biografisch-dokumentarisches Material mit fiktiven Elementen.