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Ann-Christine Mecke: Wenn die Sprache versagt – Grenzfälle des Singens im Musiktheater
Wenn die Sprache versagt, wird in der Oper gesungen. Aber auch nicht direkt gesangliche stimmliche Reaktionen wie Schluchzen, Stammeln, Seufzen, Schreien und Verstummen fanden ihren Weg in die Opernmusik, und das nicht erst in der Avantgarde: Bereits 1643 ließ Claudio Monteverdi die Figur der Ottavia nur noch stammelnd in ihren Abschiedsgesang finden. Andere Opernfiguren hauchen ihre Liebeserklärungen oder sterben nur noch mit einem „Fil di voce“ (wörtlich: einem Faden von Stimme). Später kamen Techniken wie Sprechgesang und Belting hinzu. Und wie viel Stöhnen und Schluchzen Sängerinnen und Sänger ihrem Gesang selbst noch hinzufügen dürfen oder müssen, ist bei manchen Partien eine vieldiskutierte Interpretationsfrage.
Ann-Christine Mecke und Martin Spahr erläutern im Dialog mit den Sängerinnen Annika Gerhards und Jana Marković die entsprechenden Techniken und musikalischen Zusammenhänge; die beiden Sängerinnen präsentieren Beispiele aus ihrem Repertoire.
Ein Gastspiel des Stadttheaters Gießen.
Annika Gerhards: Sopran
Jana Marković: Mezzosopran
Martin Spahr: Moderation und Klavier
Dr. Ann-Christine Mecke: Moderation
Fotos: Bernhard Ludewig, Nils Heck
Ute Wassermann: Chimera
Die Vokalkünstlerin Ute Wassermann gehört zu den herausragenden gegenwärtigen Stimmphänomenen. Vielstimmige Trillerketten, elektronisch klingende Bass-Drones, Zwitscherglissandi, perkussive Loops: Ihr multidimensionaler Gesang oszilliert zwischen elektronischen, menschlichen, animalistischen und an/organischen Qualitäten. Sie maskiert ihre Stimme mit einer DIY-Trommel, Vogelpfeifen und Objekten und transformiert ihre menschliche Gestalt mit Gesangstechnik, die die Grenzen der menschlichen Stimme sprengt.
Ute Wassermann: Stimme, Vogelpfeifen, Objekte
Foto: Cristina Marx, Photomusix
Babeli
BoomChak! Hier kommt Babeli, Stimmkünstler und zweifacher deutscher sowie Europäischer Beatbox-Meister. Babelis delikate, zum Teil unglaublich schnellen, mundgemachten Beats gehen weit über die traditionellen Hip-Hop-Einflüsse hinaus und liefern einen abgefahrenen Einblick in die Resonanzräume des menschlichen Körpers und die außergewöhnlichsten Klangmöglichkeiten der Stimme.
Babeli: Stimme
Foto: Diana Pidal
Juckpulver – Konzertreihe für aufregende Musik ist gefördert und unterstützt vom Musikfonds e.V., der Universitätsstadt Marburg, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, dem Stadttheater Gießen, dem BKM Kultur und Medien und Koneen Säätiö (Kone Foundation).