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November

Heimat# 02: Home is where you have your Kartoffelsalat

Meine Oma hatte eine ganz spezielle Art ihren Kartoffelsalat zu machen. Es hat was mit heißer Fleischbrühe zu tun. Es ist geheim, ich kann hier doch keine Familiengeheimnisse preisgeben! Der Kartoffelsalat einer Hausfrau, das ist ihre Visitenkarte! Wann immer meine Oma diesen Kartoffelsalat zubereitete, hat sie erzählt von kalten Wintern, hungernden Zwangsarbeitern, ihrer Kindheit. Ihre kartoffelschälenden Hände, ihre nackten Arme, die unter einer Kittelschürze hervorlugten, der Geruch von Maggi-Produkten: Das verschafft mir immer noch das Gefühl des Nachhausekommens. Jenseits eines volkstümelnden Heimatbegriffs hält das Theater neben dem Turm mit interessierten Bürger*innen, mit Künstler*innen sowie neuen und alten Marburger*innen Sitzungen eines diversen und alternativen Heimatministeriums ab. Unser Gegenentwurf zu dem von Minister Seehofer proklamierten Heimatministerium stellt an vier Abenden zwischen März und Mai 2019 den zukünftigen traditionellen deutsch-diversen Kanon von Tänzen, Gerichten, Gedichten und Gesängen vor, die dieses Land mit Menschen, Düften, Geschichten und so vielem mehr bereichern. Diese Heimat will getanzt und erschmeckt, gehört werden! Welche Reden wollen Sie im neuen Heimatministerium hören? Zu den öffentichen Sitzungen laden wir Sie herzlich ein! Am 13. März um 20 Uhr werden vier geladene Köch*innen, Minister*innen unseres alternativen Heimatministeriums, in einer ersten Sitzung ein Gefühl des Nachhausekommens suchen. Verbunden ist diese Suche mit einem Gericht, das sie live für uns kochen. Seien Sie gespannt! Der Eintritt ist frei!
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