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November
Ein Puppenspiel
Offene Präsentation zum Zwischenstand der Performanceentwicklung 
am 2. Juli um 20 Uhr
Eintritt frei
Der Komponist Oliver Sascha Frick und die Vokalistin und Performerin Kristin Gerwien untersuchen mit musikalisch-performativen Mitteln die Übergänge zwischen natürlicher Stimme, ihrer Verfremdung durch Effekte und die Verschmelzung von Stimme mit künstlich generierten Frequenzen. Der ab dem 17. Jahrhundert aufkommende Individualismus mit wachsendem Interesse am Selbst bringen mit Autor*innen wie E.T.A. Hoffmann, dem Marquis de Sades oder Mary Shelley literarische Figuren des Doubles, der Puppe, des Monsters, des Doppelgängers hervor. Im Kontext von zeitgenössischen Denkströmungen, die die Fusion des Menschen mit Technologie beinhalten oder die Gleichstellung von Mensch, Pflanze und Tier, gewinnen Fragen nach „natürlichem“ und „künstlichen“ Leben wieder Aktualität. In der Auseinandersetzung mit der weiblichen Puppenfigur als Projektionsfläche für Begehren und Abscheu befragen Frick und Gerwien die menschliche Stimme, die in ein irisierendes Verhältnis mit der elektronisch generierten tritt und im kompositorischen Arrangement objekthaft als unheimliche Doppelgängerin ertönt.
Foto: Frank Kleinbach
Dieses Projekt wird gefördert vom Kultursommer Mittelhessen