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November

6,5 heldentode: Edition TNT
Hanna Steinmair (Wien/Frankfurt)

Wie stirbt eine Held*in? Welche Annahmen von Ruhm und Ehre werden über den klassischen Heldentod hinaus weitergegeben? Und an welchen Heldenfiguren hängen unsere Herzen und welche lassen wir gerne über die Schippe springen?
Die spekulative Führung „6,5 heldentode“ widmet sich der Erforschung maskuliner Repräsentationsmechanismen und arbeitet an ihrer Unterbrechung. Hanna Steinmair nimmt sich die sterbenden Helden zur Brust und bringt es (wortwörtlich) für sie zu Ende – um zu neuen Schlüssen zu gelangen: Wie müssten epische Szenarien aussehen, um auch „unheroische“ Körper, ihre Kämpfe und Geschichten zu beherbergen?
Die Performance beschäftigt sich mit der Frage nach dem Ende. Was bedeutet es, etwas zu beenden? Was bringt uns dazu, »Stopp« zu sagen? Publikum und Performerin begeben sich auf eine gemeinsame Wanderung durch und um das Theater neben dem Turm. Sie schlagen sich durch einen Sumpf aus Zuschreibungen und medialisierten Darstellungen und erkunden die Möglichkeit eines kollektiven Stopps: Wer spricht wann und welche Held*innen gehen zuerst? Zusammen haben wir es in der Hand!
Konzept & Performance: Hanna Steinmair
Musik & Soundscapes: Kristin Gerwien
Dramaturgie & Texte: Helen Brecht
Kostüm & Requisite: Chiara Marcassa
Technische Beratung Klang: Louisa Beck
Künstlerische Mitarbeit & Performance: Frédéric De Carlo
Fotos © Christian Schuller
Dank an: Andreas Kaiser
6,5 heldentode: Edition TNT von Hanna Steinmair 
am Fr., 17. November & Sa., 18. November um 20:00 Uhr


Veranstaltunghinweise: Diese Vorstellung ist aufgrund ihrer Konzeption für max. 30 Personen buchbar.
„6,5 heldentode“ findet teilweise im Freien statt, auch bei Schlechtwetter – wetterfeste Kleidung und warmes Schuhwerk sind empfohlen!

Premiere im Zuge der „Frankfurter Sumpffestspiele“ im studioNAXOS, Frankfurt am Main
Gefördert durch: Hessische Kulturstiftung, Kulturamt der Stadt Frankfurt, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Weitere Informationen: https://hannasteinmair.com/

Podiumsdiskussion am 18. November 

mit Sharon Jamila Hutchinson und Abhinav Sawhney, anschließend an die Performance

In dem Publikumsgespräch zu Hanna Steinmairs Performance „6,5 heldentode“ besprechen wir gemeinsam mit den Performer*innen, sowie den Gäst*innen Abhinav Sawhney und Sharon Jamila Hutchinson die Figur des weißen, männlichen Helden, der in der westlichen Geschichtsschreibung das Vorrecht besitzt, stolz, jung und schön zu sterben. Das Gespräch widmet sich der Dekonstruktion von Männlichkeit und rassistischen Narrativen aus einer intersektionalen, queerfeministischen Perspektive.
Als freischaffende Künstlerin initiiert und co-kreiert SHARON JAMILA HUTCHINSON entlang der Überschneidungen von Choreografie, Videografie,
Film, Dramaturgie und Performance Prozesse und Produktionen. Hierbei informieren sich künstlerische Schaffungs-, Fiktionalisierungs- und Dokumentationsprozesse gegenseitig. Transdisziplinär entwickelt sie nach ihrem Studium am Zeitgenössischen Zentrum für Tanz, dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft sowie der Fakultät Film und Theater der Université Paris 8 ihre kollaborative und solistische Praxis, die Körper und Landschaften als Erinnerungsorte und Instrumentarien der Zeugenschaft respektiert.
Foto: Privates Archiv

 

ABHINAV SAWHNEY (Pronomen: deu.: ehm/ehms; engl.: they/them) ist ein:e in Gießen lebende Multimediale-Performancekünstler:in, Aktivist:in und Bildungsarbeiter:in. Zu ehms Schwerpunkten zählen queer-feministisch-dekoloniale und intersektionale Zusammenhänge in Kunst und Gesellschaft. Abhinav studiert an der Justus-Liebig-Universität Angewandte Theaterwissenschaft.
Foto: Charlotte Bösling