Im Rahmen einer Prozessförderung des Fonds Darstellende Künste haben sich vier Künstler:innen über mehrere Wochen in den Räumen des TNT dem Zustand der Sprachlosigkeit gewidmet. Angesichts politischer Ereignisse weltweit, die sich in Wahnwitzigkeit stets zu überbieten scheinen, befassten sich Sara Trawöger (Linz), Anton Ponomarev (Zürich), Anton Obrazeena (Lissabon) und Kristin Gerwien (TNT, Marburg) damit, dass es immer schwerer wird, Gefühle der Fassungs- und Hilfslosigkeit in Worte zu fassen. So entstanden die Idee und der Versuch, Sprachlosigkeit mit musikalisch-performativen Mitteln zum Ausdruck zu bringen und ihr so einen Raum zu geben.
Ponomarev und Obrazeena sind das Noise-Duo „P/O Massacre“ (Utech Records, WV Sorcerer Productions), Schlagzeugerin Trawöger und Vokalistin Gerwien kollaborieren seit 2018 in verschiedenen Kontexten von Performance, Musik und Video. Mit einem Instrumentarium, das von Blockflöte über Klangprozessoren unterschiedlichster Bauart, Effektgeräten, Samplern, Trompete, Saxophon, Spezialmikros, Gitarren, Bass, Synthesizern, Stimme hin zu Perkussion, Spieluhren und Schlagzeug reicht, näherte sich die Gruppe im experimentellen Setting Klängen, die entstehen, wenn Worte versagen.
Zusammen mit dem Kamera- und Lichtteam bestehend aus Laura Salerno und Johannes Schropp sowie den Toningenieuren Lukas Scholl und Andrey Gankin und Amélie Haller in der Produktion sind die drei performativen Musikvideos „THE WITNESS“, „THE SEA“ und „THE WARDEN“ entstanden. Wir freuen uns sehr, diese bei der Online-Premiere am 25.05. um 20:00 Uhr auf dem Vimeo-Kanal des TNT zu präsentieren. Anschließend werden sie dauerhaft dort zu sehen sein.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste (Prozessförderung) aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Großer Dank geht ans Café Trauma, Lukas Scholl und Georg Kronenberg!